Berufsfachschule

Badewanne oder Sofa, oder beides?

Mit ihrer Upcycling-Idee, aus einer Badewanne ein Sofa zu machen, haben sich die beiden angehenden Detailhandelsfachfrauen Sophia Cremonini und Moira Mastrodomenico den Preis für die beste Semesterarbeit erarbeitet. Die beiden verraten im Gespräch mit dem Info-Magazin, was für Sie die grosse Herausforderung war und wieso sie ihr Meisterwerk so günstig verkauft haben.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Sehr spontan. Ein anderes Projekt hat nicht geklappt und es war uns sehr wichtig, etwas Handwerkliches zu machen.

Was hat Ihnen am Projekt am meisten Spass gemacht?

Zusammen alles erarbeiten, es war unsere erste Zusammenarbeit während unserer Lehrzeit. Das Handwerkliche war uns wichtiger als der schriftliche Teil. Alle einzelnen Arbeitsschritte haben Spass gemacht.

Beim handwerklichen Teil stand klar «learning by doing» im Vordergrund.

Was war am schwierigsten?

Das Schriftliche und das Zeitmanagement. Wir haben uns zum schriftlichen Teil fast «zwingen» müssen, das praktische Element stand im Vordergrund. Doch schlussendlich haben wir auch den Teil mit dem Dossier unserer Meinung nach ganz gut hingekriegt.

Bleibt es bei einem Einzelstück oder wird aus der Idee ein Unternehmen nach dem Abschluss?

Ich (MM) bin auf der Suche nach einer Badewanne, möchte noch einmal eine machen, um sie meiner Grossmutter zu schenken. Das Problem ist jedoch der Mangel an geeigneten Badewannen. Wir könnten es uns schon vorstellen, damit wirtschaftlich aktiv zu werden, doch das ist jetzt im Moment kein vordringliches Thema.

Was war der Verkaufspreis? Wie haben Sie diesen festgelegt und war er im Nachhinein betrachtet zu tief?

Der Verkaufspreis betrug CHF 400. Wir haben uns bei der Festlegung auch am Lohn der Käuferin orientiert, welche beim Barista (gleich gegenüber der Schule) arbeitet und nicht so viel verdient. Wir haben die Materialkosten zusammengerechnet und unsere Arbeit nicht mit einbezogen. Eigentlich haben wir für unsere eigene Zeit den Betrag nur «aufgerundet», von einem Lohn kann man sicher nicht sprechen.

Es wäre sicherlich auch ein grösserer Betrag als diese 400 Franken möglich und schön gewesen, doch für uns stimmt der Preis für unser erstes Objekt.

Was würden Sie bei Ihrem nächsten Objekt ändern?

Wir würden andere Materialien ausprobieren und vor allem geeigneteres Werkzeug beschaffen, so dass wir die einzelnen Arbeitsschritte professioneller ausführen könnten.

Wie ist die Käuferin auf Sie aufmerksam geworden?

Moira ist sehr häufig Kundin beim Barista und hat dort nach Kaffeesäcken für die Kissenbezüge nachgefragt, zudem wollte man die Badewanne auch ausstellen dort. Die eine Verkäuferin ist sofort darauf angesprungen und wollte die Badewanne unbedingt kaufen.

Ihre SA wurde von einer Jury als die «Beste» gekürt – haben Sie damit gerechnet?

Wir haben komplett vergessen, dass es noch einen Wettbewerb über die Beste SA gibt, nun kam die Nachricht aus heiterem Himmel. Wir sind erstaunt und können es noch gar nicht so richtig begreifen. Aber wir freuen uns sehr!

Damals noch im Besitz der Lernenden, das Badewannensofa.
Damals noch im Besitz der Lernenden, das Badewannensofa.

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