Geschichte
Neuerungen in Bildung, Wirtschaft und Technologie nehmen wir gelassen ernst. Seit mehr als 100 Jahren sind wir als Schule eigenstĂ€ndig, ĂŒber zahllose VerĂ€nderungen in Politik und Gesellschaft hinweg. Unsere Substanz sind: Die hunderte jungen Lernenden, die jedes Jahr zum Berufsstart bei uns antreten; die jĂ€hrlich ca. 3000 Angestellten und Kader, welche sich bei uns erfolgreich weiterbilden, und die Lehrenden und Dozenten, welche ihr Wissen aus der Praxis und fĂŒr die Praxis weitergeben.

Avantgarde in der Bildung

Im November 1870 grĂŒndeten 35 angehende kaufmĂ€nnische Angestellte den «Verein junger Kaufleute Aarau». Sie fĂŒhrten Kurse in Sprach- und HandelsfĂ€chern durch, meist nach der Arbeit, in den Sommern zeitweise sogar am frĂŒhen Morgen vor Arbeitsbeginn.
1886 wurde an das kaufmÀnnische Fortbildungswesen erstmals ein Bundesbeitrag ausgerichtet.

1892/93 löste der «KaufmÀnnische Verein Aarau» den Verein junger Kaufleute ab. Erstmals gewÀhrte der Stadtrat Aarau einen ausserordentlichen Beitrag an die Schulungskosten und man bestellte die erste Unterrichtskommission sowie einen staatlichen Inspektor.

Am 20. April 1895 fand die erste kaufmĂ€nnische LehrabschlussprĂŒfung mit 9 erfolgreichen Kandidaten statt. Seither werden diese PrĂŒfungen bis heute jĂ€hrlich durchgefĂŒhrt, inzwischen mit rund 700 Kandidatinnen und Kandidaten pro Jahr.

Profilierung - Von Beginn an mit klarem Profil

1903 erklÀrten sich die Arbeitgeber nach zÀhen Verhandlungen mit 4 bis 5 wöchentlichen Unterrichtsstunden wÀhrend der Arbeitszeit einverstanden.

Es gab von da an Semesterkurse mit Kursgeldern, ein Unterrichtsprogramm mit obligatorischen FĂ€chern und Zeugnissen. Zum Lehrlingsunterricht kam bald auch die Fortbildung fĂŒr Erwachsene hinzu.

Das Jahr 1903 gilt deshalb auch als das Geburtsjahr der Handelsschule KV Aarau. Erstmals wurde ein Rektor an die Spitze der Schule gewĂ€hlt und ein Unterrichtsreglement ordnete den Schulbetrieb. 1921 trat das Aargauische Lehrlingsgesetz in Kraft. Der Pflichtunterricht wurde unentgeltlich, die LehrabschlussprĂŒfungen waren obligatorisch.

Verrechtlichung

Das erste Bundesgesetz ĂŒber die Berufsbildung von 1930 wurde bis heute mehrmals den verĂ€nderten BedĂŒrfnissen angepasst. Im Jahr 2003 trat die grosse Reform der kaufmĂ€nnischen Grundbildung mit einem neuen Reglement in Kraft, hĂ€ufig abgekĂŒrzt als NKG (Neue KaufmĂ€nnische Grundbildung). Sie fordert die Branchen stĂ€rker zur Mitgestaltung auf und hat z. B. die ĂŒberbetrieblichen Kurse als eine wichtige Neuerung mit sich gebracht.

Seit August 2005 setzen wir auch die revidierte Grundbildung im Detailhandel um. Wir fĂŒhren Klassen fĂŒr Detailhandels-AssistentInnen und Detailhandelsfachleute.

Wachstum Berufsfachschule

In der Grundbildung konzentrierte sich die Schule zunĂ€chst ganz auf den GrĂŒndungsauftrag, die Ausbildung kaufmĂ€nnischer Lehrlinge.

Ab Mitte der 1930er Jahre erweiterte sie dieses Angebot schrittweise um weitere Berufsfelder und Niveaustufen:

  • 1934 VerkĂ€uferinnen und VerkĂ€ufer
  • 1966 Pharma-Assistentinnen
  • 1973 BĂŒrolehrlinge
  • 1973 Detailhandelsangestellte
  • 1984 Anlehre Verkauf
  • 1987 Berufsmittelschule fĂŒr kaufmĂ€nnische Lehrlinge
  • 1993 Berufsmittelschule mit kaufmĂ€nnischer Berufsmatur
  • 1998 Mediamatiker
  • 2005 Detailhandelsfachleute mit kaufmĂ€nnischer BerufsmaturitĂ€t

Renovation

Das Pestalozzischulhaus war nach 30 Jahren sanierungsbedĂŒrftig. Die Liegenschaft gehört der Stadt Aarau. Der Einwohnerrat hatte dem Verpflichtungskredit an seiner Sitzung vom 19. September 2011 einstimmig mit 46 Ja zu 0 Nein-Stimmen zugestimmt.

Die Sanierungskosten von 17.5 Mio. Franken mĂŒssen nun von der Stadt vorfinanziert werden. Die HKV Aarau verzinst und amortisiert den Betrag vollumfĂ€nglich.

Ziel der Instandsetzung und Erneuerung des Pestalozzischulhauses

Durch die Instandsetzung und die Erneuerungsarbeiten soll das GebĂ€ude fĂŒr die nĂ€chsten 30 – 50 Jahre fĂŒr zeitgemĂ€ssen Unterricht tauglich gemacht werden. Als Projektziele werden definiert:

  • Anpassung an unsere heutigen Bildungsanforderungen
  • StĂ€rkung der architektonischen und rĂ€umlichen QualitĂ€ten des GebĂ€udes
  • Aufwertung verschiedener Bereiche, Neuorganisation der VerwaltungsrĂ€umlichkeiten
  • Senkung des viel zu hohen Energieverbrauchs durch Optimierung der Haustechnikanlagen und DĂ€mmung der gesamten GebĂ€udehĂŒlle
  • Instandsetzung unter Aufrechterhaltung des Schulbetriebes

Tag der offenen TĂŒr - November 2014

Drei Jahre hat die Sanierung der Handelsschule KV Aarau gedauert. Eine Sanierung, die eine grosse logistische Herausforderung war.

Der Schulbetrieb musste wĂ€hrend dieser Phasen möglichst ungestört weitergehen. Damit das ĂŒberhaupt möglich war, hat man die Erneuerung in drei Etappen vollzogen – jeweils vor, wĂ€hrend und nach den Sommerferien. Nun ist sie abgeschlossen.

Fotos und Berichte

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