"Gnadenlose Praxisorientierung" an der HFW
Er hat sich fĂŒr die Weiterbildung an der HFW entschieden, weil diese «gnadenlos praxisorientiert ist».
Herr Hunn, welches ist Ihre aktuelle TĂ€tigkeit?Â
Seit meinem Lehrabschluss 2019 bin ich im Verkauf Innendienst tĂ€tig. Aufgrund interner Umstrukturierungen sind mir zudem ĂŒber die letzten Jahre neue Aufgaben wie das Amt als Berufsbildner und die Betreuung von Grosskunden (Key and Major Accounts) anvertraut worden. Â
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Weshalb haben Sie sich fĂŒr die HFW an der HKV Aarau entschieden?Â
FĂŒr mich war schon wĂ€hrend der Lehre klar, dass ich fĂŒr eine erfolgreiche Zukunft schon bald nach der Lehre wieder «die Schulbank drĂŒcken» muss. Zentral bei der Entscheidungsfindung waren fĂŒr mich dabei zwei Faktoren:Â
- Die Weiterbildung muss berufsbegleitend abgeschlossen werden können.Â
- Die Weiterbildung soll mir neben dem Erlernen von neuem Wissen auch die Möglichkeit verschaffen, spĂ€ter an eine Fachhochschule gehen zu können.Â
Der offensichtliche Weg zum GlĂŒck wĂ€re der Besuch der BM2 gewesen, welche berufsbegleitend zwei Jahre gedauert hĂ€tte.
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Durch einen engen Freund, der zu diesem Zeitpunkt bereits an der HFW war, wurde mir dann dieser Lehrgang nÀhergebracht. Im ersten Moment war die lÀngere Dauer (3 Jahre) ein abschreckender Punkt.
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Nach einiger Bedenkzeit war fĂŒr mich dann jedoch ziemlich schnell klar, dass die HFW fĂŒr mich der richtige Weg ist, besonders im Vergleich zur BM2.
Die HauptgrĂŒnde waren einerseits, dass das Studium an der HFW gnadenlos praxisorientiert ist und sich nicht mit FĂ€chern aufhĂ€lt, die einem fĂŒr den Berufsalltag wenig nĂŒtzen, andererseits, dass man nach erfolgreichem Abschluss bereits ein Zertifikat in den HĂ€nden hĂ€lt, welches fĂŒr sich schon Gewicht hat und einem nicht «nur» zum Besuch einer weiterfĂŒhrenden Schule ermĂ€chtigt.
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Zudem ist die HFW eine generalistische Weiterbildung, welche somit das Feld der spĂ€teren TĂ€tigkeit nach wie vor sehr weit offenlĂ€sst.Â
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Was erhofft sich Ihr Arbeitgeber von Ihrer Weiterbildung?Â
Das ist aus der Sicht des Arbeitnehmers natĂŒrlich schwer zu sagen.
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Ich denke fĂŒr Arbeitgeber generell sind HFW-Absolventinnen und Absolventen in der Zukunftsplanung eine nicht unwichtige StĂŒtze im Betrieb, da sie die BrĂŒcke zwischen «reinen» Akademikern und «normalen» Mitarbeitenden darstellen. Damit ist gemeint, dass die HFW einen Mittelweg zwischen Praxiserfahrung und theoretischem VerstĂ€ndnis betriebswirtschaftlicher AblĂ€ufe schafft, was fĂŒr den GeschĂ€ftsalltag meiner Meinung nach wichtig ist.Â
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Welche berufliche TĂ€tigkeit streben Sie nach der Weiterbildung an?Â
Aufgrund meines noch jungen Alters geht es fĂŒr mich nach der Ausbildung in einem ersten Schritt darum, mehr Praxiserfahrung zu sammeln. Danach schwebt mir eine Position mit FĂŒhrungsverantwortung vor, sei es in einem ersten Schritt als Teamleiter oder dann spĂ€ter auch in höheren Positionen.Â
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Können Sie das bereits Gelernte in Ihrem beruflichen Alltag anwenden?Â
Aktuell bin ich noch nicht in einer Position, in welcher ich das Gelernte 1:1 anwenden kann. Der Besuch der HF hat meine Denkweise bereits etwas verĂ€ndert. Konkret meine ich damit, die umfassendere Betrachtung von Problemen und Situationen (unser Marketingdozent nennt dies gerne die Vogelperspektive).Â
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Zudem ist mein VerstĂ€ndnis fĂŒr gewisse AblĂ€ufe, Probleme und Aussagen im Unternehmen gestiegen, da man plötzlich etwas vernimmt, was man im Unterricht schon gehört hat und dann eine BrĂŒcke schlagen kann.Â
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Wie managen Sie den beruflichen Alltag und die berufsbegleitende Ausbildung?Â
Ich habe das Modell gewĂ€hlt, bei welchem das Arbeitspensum maximal 80% betrĂ€gt, da der Montag fĂŒr die Schule wegfĂ€llt. Im Vergleich zum anderen Modell (90-100% Arbeitspensum möglich) profitiert man von mehr PrĂ€senzunterricht und ist weniger auf ein Eigenstudium angewiesen. Somit sind die Wochenenden, ausser vor den PrĂŒfungen, je nach Gewissenhaftigkeit der Studierenden, noch relativ frei und die allseits geschĂ€tzte Work-Life Balance leidet nicht zu sehr. Â
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Was schĂ€tzen Sie am Lehrgang?Â
Unsere Dozenten sind fast ausnahmslos seit vielen Jahren in verantwortungsvollen Positionen in der Privatwirtschaft tĂ€tig. Dies gibt einem so praxisnahen Lehrgang die nötige Verbindung zur Berufswelt und auch dem Inhalt absolute GlaubwĂŒrdigkeit. Zudem bin ich mit einer sehr guten Klasse, was der Stimmung und Motivation natĂŒrlich hilft.Â
